Amateurfunklizenz


 

Funkamateure brauchen eine "Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst" umgangssprachlich Amateurfunklizenz genannt. In Seglerkreisen hält sich hartnäckig das Gerücht, dass die Prüfung schwer wäre. Das mag vielleicht früher, als Morsen noch geprüft und Fragen nach Gutdünken des Prüfers gestellt wurden, so gewesen sein. Heute kann man das wirklich nicht mehr sagen. Man füllt einen Multiple-Choice-Fragebogen zu verschiedenen Themengebieten aus und das war's dann auch schon.

In Deutschland gibt es zwei verschiedene Lizenzklassen. Die Klasse E ist für Einsteiger gedacht und erlaubt Funkbetrieb nur in eingeschränktem Funktionsumfang. Für Langfahrtsegler interessanter Funkverkehr wie z.B. das INTERMAR-Servicenetz auf 14313 kHz oder Pactorbetrieb findet wegen der geeigneteren Ausbreitungsbedingungen im 20 m-Band statt, welches für die Klasse E tabu ist. Deshalb macht es für Segler Sinn gleich die Klasse A ohne solche Einschränkungen zu erwerben. In der Prüfung unterscheidet sie sich nur durch einen etwas umfangreicheren Technikteil. Und Grundkenntnisse in Elektrotechnik, dass weiß jeder Segler, kann man an Bord immer brauchen. Es ist sicher keine verschwendete Zeit sich auf die Amateurfunkprüfung vorzubereiten. Der Aufwand dürfte in etwa mit dem eines SKS zu vergleichen sein. Also absolut keine Sache, über die man sich aufregen müsste.

Natürlich kann man sich selbständig auf die Prüfung vorbereiten. Das liegt aber nicht jedem und man muss es auch nicht. Immer wieder bieten Volkshochschulen entsprechende Kurse an. Eine gute Idee ist sicher auch beim nächsten Ortsverband des Deutschen-Amateur-Radio-Clubs DARC anzufragen, die oft auch Seminare veranstalten. Wem das nicht so liegt, findet vielleicht bei den folgenden Links für sich das richtige:

  • Beim DARC gibt es einen Online-Lehrgang.
  • Alles rund um die Amaterfunklizenz einschließlich des Fragenkataloges findet man ganz offiziell natürlich auch bei der Bundesnetzagentur.

Aber auch eine individuelle Beratung ist sicherlich nicht zu verachten. INTERMAR hilft gerne, einfach unter "Navigation" -> "Kontakt" eine Nachricht an den Webadmin senden.

 

 

Veröffentlichungen verschiedener Autoren zu KW-Ausbreitung



Hinweis: Die Verantwortung für die Richtkeit der Angaben liegt allein bei den Autoren.

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Kuzwellenfunk auf Yachten


 

In der kommerziellen Seeschifffahrt hat der Satellitenfunk längst die Kurzwelle abgelöst. Auf den meisten nicht ausrüstungspflichtigen Yachten ist das immer noch anders. Größere Datenraten über Satelliten sind ohne aufwendige, nachgeführte Antennensysteme heute und auch in absehbarer Zeit noch nicht möglich, weshalb kaum eine Langfahrtyacht ohne Kurzwellenfunk an Bord ausläuft. Nur etwa die Hälfte der Yachten nutzt Seefunk, die andere hat eine Amateurfunkstation an Bord. Da im KW-Seeefunk DSC zwar grundsätzlich möglich auf Yachten aber weitgehend ungebräuchlich ist, unterscheiden sich beide Systeme technisch nur wenig. Im Gegensatz zum VHF-Funk dessen zentrale Funktion die Verkehrskoordination der Schifffahrt ist, werden sie im Wesentlichen genutzt um von See die Verbindung zur Heimat zu halten. Das können beide Systeme.

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                               KW-Amateurfunkgerät An Bord einer Yacht

Obwohl die Geräte oft zum Verwechseln ähnlich sind und wohl auch auf der gleichen Entwicklung basieren, gelten für den Betrieb gravierende Unterschiede. Seefunk erfolgt auf vielen unterschiedlichen über den gesamten Kurzwellenbereich verteilten Frequenzen. Auf deutschen Schiffen müssen die Geräte eine Zulassung durch die Bundesnetzagentur haben und sind allein dadurch schon deutlich teurer als vergleichbare AFU-Geräte. Außerdem ist zum Betrieb ein LRC bzw. das ältere Allgemeine Funkzeugnis notwendig. Amateurfunkverkehr findet in besonderen Abschnitten innerhalb des KW-Bereiches statt. Es können beliebige Geräte verwendet werden, da der Betreiber für die Einhaltung der Vorschriften selbst verantwortlich ist. Die übermittelten Nachrichten dürfen ausschließlich persönlichen Inhalt haben und nicht verschlüsselt werden. Zum Betrieb ist ein etwas schwerer als das LRC zu erwerbendes Amateurfunkzeugnis notwendig. Man sollte aber nicht übersehen, dass man dabei auch elektrotechnische Grundkenntnisse erwirbt, die man unterwegs an Bord immer brauchen kann. Im Gegensatz zum Seefunk arbeiten Funkamateure auf Gegenseitigkeit. Etwaige Dienstleistungen wie das Weiterleiten von Mails sind daher grundsätzlich kostenlos.

Der Verein INTERMAR ist ein Zusammenschluss von Funkamateuren. Die Technik für Kurzwellenstationen auf Yachten soll deshalb am Beispiel von Amateurfunkgeräten behandelt werden. Für Kurzwellen-Seefunkstationen gilt aber analog das gleiche.

Alle Stationen bestehen mindestens aus dem eigentlichen Funkgerät (Transceiver) und einer geeigneten Antenne. Möchte man zusätzlich Daten übertragen also Emails austauschen oder Wetterberichte empfangen, braucht dafür ein geeignetes Modem. Auf seegehenden Yachten hat sich PACTOR weitgehend durchgesetzt. Auch beim Betrieb der Geräte gibt es einiges zu beachten. So ist die Reichweite der Funkstation von den aktuellen Ausbreitungsbedingungen abhängig und nicht zuletzt ist zum Betrieb der Geräte eine Genehmigung die Amateurfunklizenz notwendig.