INTERMAR News


 

SSB Netze - Sammlung der Zeiten und Frequenzen

Wir sammeln hier Zeiten und Frequenzen von SSB Netzten. 

Wer noch Informationen zu hinzufügen hat - Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Wir tragen es gerne ein. 

Es gibt viele Listen im Internet zu finden. Viele davon davon sind veraltet.
Wir beschreiben hier Netzte, von denen wir in letzer Zeit gehört haben, dass sie aktiv sind.

Weiter Netzlisten findet Ihr unter auf den Noonsite Webpages.

Stand 15.03.2024 

 Name Main Area Frequenz Zeit  Bemerkung
Intermar Med, Atlantic, Baltic Sea, Worldwide 14313 USB 08:00 / 16:30 UTC HAM Track vessels, Weather, all kind of Info and social exchange
Pacseanet Pazific  14300 USB 03:00 UTC HAM 
Pacvoynet Pazific 6224 USB 02:00  
Pacvoynet Pazific 8297 USB 02:15  
Pacvoynet Pazific 12353 USB 02:25  
Polynesian
Magellan Net
French Polynesia
( We tracked boats from Canada and NZ)
8173 UTC 18:00 UTC / 04:00 UTC Morning only vessel tracking underway. 
Evening all check ins, track vessel, monitor anchorage, weather
 Coconut Net  Caribbean 4048 08:00 AST (-4 UTC) 6 Days a week
 Coconut Net  Caribbean  8170 08:10 AST (-4 UTC) Check in, weather, anchorages

 

Gedanken und Erfahrungen von OE5HLE, Helmut zu SSB, Starlink, Iriduim, Pactor - Email

Intermar hat zur Zeit über Kurzwelle Kontakt zu OE5HLE, Helmut und Babsi auf Ihrem Weg von Galapagos zu den Marquesas.      12.03.2024
 
Helmut hat hier seine Erfahrungen mit verschiedenen Methoden der Kommunikation auf hoher See zusammengetragen. 
Ein Thema. über das sich praktisch alle See gehenden Yachten beschäftigt. 
Hier seine Erfahrungen Gedanken aus der Praxis. 
Ein Artikel, mit hilfreichen Informationen für jeden, der aktuell über SSB/Sattelitenfunk/Kommunikation auf hoher See nachdenkt. 



Hallo ,
natürlich stelle ich auch mich gerne der INTERMAR-Runde noch „offiziell“ vor. 
Ein besonderes Hallo an Tom, Rüttger und Frank, die alle dazu beigetragen haben, dass wir gemeinsam ein tolles QSO über rund 15.000 km von FREYA zu INTERMAR geschafft haben.
 
Paz
 
 
1) VORSTELLUNG
 
Ich bin OE5HLE (Helmut) und segle mit meiner Frau Barbara (Babsi) auf dem Segelkatamaran FREYA (Nautitech 482) „double-handed“ mit der WorldARC-Rally jetzt schon zum zweiten Mal um die Welt.
 

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Intermar Ehrenmitgliedschaft für Federico Ulrich EA8AEW

LIEBER INTERMAR VORSTAND                                Santa Cruz de La Palma 10.03.2024
LIEBE INTERMAR MITGLIEDER


Leider flog ich bei der MV Versammlung bei Traktandum 10 aus dem Netz. Es kam die Meldung : Zeitueberschreitung Ihrer Netzwerkverbindung oder Ihre Organisation hat den Zugriff auf Zoom vom Browser aus deaktiviert,
Weitere Zoom Anmeldeversuche scheiterten. Ich meldete die „ Panne „ an Ruediger .

 

Fast gleichzeitig erschien auf dem Mobiltelefon eine Mail von Ruediger „ In Anerkennung und Wuerdigung.........

 

Liebe Intermar Freunde
diese Zeilen freuten mich sehr, dann noch mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet zu werden ist schon „ heavy „.

Durch die vielen Funkkontakte waehrend 20 Jahren bei Intermar entstanden auch einige Freundschaften und Treffs. Leider kann ich auf die Tage- und Logbuecher nicht mehr zurueckgreifen, der Grund ist Geschichte.

Es freut mich aber. hier am neuen Standort mit der neuen Funkstation mich wieder bei INTERMAR einzubringen. Ich hoffe, dass die KW Verbindungen in der kommenden Saison wieder zunehmen.

Wie ich feststelle, sind mehr Segler mit IRIDIUM und STARLINK unterwegs.
Seit 2 Jahren auf der Ostseite war Almuth DK5BF und Edi HB9DQT die einzigen Segler mit Amateurfunk an Bord in Santa Cruz.

Ich bedanke mich nochmals herzlich bei der ganzen INTERMAR CREW und wueunsche, dass wir uns noch oft auf der kurzen Welle oder auf ECHOLINK treffen.

Herzliche Gruesse aus dem Atlantik
Federico Ulrich EA8AEW

 

LA4MSA (Karl) - die historische Sjøleik

Es erreichte uns ein schöner Artikel von Karl (LA4MSA) der sicherlich allen Lesern Freude bereiten wird. Karl ist oft im INTERMAR Netz vertreten und die QSO's mit ihm sind immer sehr anregend. Nach seinem Text, der hier 1:1 einkopiert wurde, folgen wunderschöne Bilder!

Karl, wir sagen recht herzlichen Dank und wünschen weiterhin viel Vergnügen mit Deinem "Juwel"!

Vy 73 de Uwe (DF5AM)

Hier kommt die schon lange versprochene Info ueber mein Schiff, die historische Sjøleik:

Sjøleik wurde 1938 von Julius Tjørve in Farsund an der norwegischen Suedwestkueste gebaut. Sie ist ca 15m lang, 5m breit und hat 2m Tiefgang. Der urspruengliche Motor war ein 1-Zylinder UNION Gluehkopfdiesel mit 30 PS. Die damals noch obligatorische Galeas-Rigg war lediglich als Hilfs- und Stuetzbesegelung gedacht.

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N1QFE, Susanne Huber-Curphey, Blauwasserbriefe 221 und 222

Wieder einmal erreichten uns 2 Blauwasserbriefe von N1QFE, Susanne Huber-Curphey. Es liest sich so spannend, mehr möchte ich gar nicht verraten... Viel Spaß beim lesen!

Vy 73 de Uwe (DF5AM)

Und hier sind sie, die Blauwasserbriefe, 1:1 hier einkopiert.

 

BLAUWASSERBRIEF 221
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Horta, Insel Faial/Azoren, 28.10.2022
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Lady-Sail
.
Gestern kam die legendäre 18 m Aluminium Rennjacht 'Maiden' in Horta an,
natürlich wie immer mit Frauencrew. Im Whitbread Race 1990 schrieb deren
erstmalig reine Frauencrew auf einer Hochseeregatta Geschichte, die
Skipperin Tracy Edwards wurde daraufhin zum 'Yachtman of the Year' ernannt.
Damit gab Tracy schon vor über dreißig Jahren der Position von Frauen auf
hoher See ein revolutionär neues Bild.
Auf Ihrer jetzigen Weltreise wird 'Maiden' von Horta nach Kapstadt segeln,
natürlich sind auch dann nur kernige Seglerinnen an Bord.

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SINGLE MALT - ein paar Eindrücke

Es erreichte uns eine Mail, mit der Bitte, den Inhalt und die angehängten Bilder zu veröffentlichen. Dies soll geschehen, hier der „Originaltext“:
 
Seit einigen Wochen ist die SINGLE MALT Crew wieder an Bord und heftig daran, sie wieder auf Vordermann zu trimmen. Die meisten Arbeiten sind geschafft, doch die schönsten davon erlebten wir in luftiger Höhe (siehe Fotos) (das Bein auf dem einen Bild gehört Almuth (78)). Gelegentlich freuten wir uns auf einen der seltenen Besuche von Uwe, DF5AM. 

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Der Wind - Das himmlische Kind...

Wie sagt so der Volksmund: ….. der Wind, der Wind, das himmlische Kind….

… die Frühjahrsstürme kamen und sie waren heftig, heftiger als gewohnt. Seit geraumer Zeit bekamen wir danach Rückmeldungen, dass mit der Antenne unserer Clubanlage etwas nicht stimmen könne. Eine Prüfung durch unseren Gastgeber vor Ort bestätigte schließlich die Annahme, dass sich die Antennenrichtung verschoben haben müsse.

Nun gut, das lässt sich regeln und so haben wir die Antennenrichtung, durch entsprechende Änderungen der Parameter, korrigiert und – siehe da – die Rückmeldungen bestätigten den Erfolg der Maßnahme.

Weiterlesen: Der Wind - Das himmlische Kind...

Die SINGLE MALT verändert Leben

Auf der SINGLE MALT zu leben, kann das Leben wirklich verändern! Nach jahrelanger Prüfung hat sich etwas ereignet, was man nur mit einem Bild trefflich darstellen kann.

Just Married

Alle INTERMARER wünschen Euch beiden alles Gute auf dem weiteren gemeinsamen Lebensweg, auf das Ihr noch viele Seemeilen zusammen mit der SINGLE MALT bewältigen könnt!

 

 

Eine Erfolgsstory

Heute erreichte uns eine Nachricht, die es wert ist, in News veröffentlicht zu werden! Unser Mitglied Horst-Peter Köhler hat "so mir nichts dir nichts" mal eben die Amateurfunkprüfung der Lizenzklasse A bestanden und das Rufzeichen DL7HP erhalten! Horst-Peter ist von Beruf Arzt, nun aber im Ruhestand. Von der Funkerei hatte er "überhaupt keine Ahnung", aber gerade deshalb ist es so erwähnenswert, diese Leistung. Zeigt sie doch, auch ohne Vorkenntnisse ist es möglich, die Amateurfunkprüfung zu schaffen!

So wünschen wir Horst-Peter alles Gute bei der Ausübung unseres gemeinsamen Hobbys und freuen uns auf das erste QSO mit ihm!

Vy 73 de Uwe (DF5AM)

 

 

Informationsangebot via Radio-Kurzwelle

Vor ein paar Tagen wurden wir darauf aufmerksam gemacht, das der ORF sein Programm auch auf der Kurzwelle in deutscher Sprache sendet. (Siehe dazu den Logbucheintrag vom Donnerstag, 24. Februar 2022, Morgennetz.)

Nun kam eben ein Update, das wir nicht vorenthalten wollen. So könnten auch Stationen, die "weltweit unterwegs sind", zumindest Nachrichten in deutscher Sprache empfangen. Hier die Originalnachricht:

ORF-Radio-Journale via Kurzwelle Aus ORS-Sendezentrum Moosbrunn Wien (OTS) - Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine weitet der ORF sein Informationsangebot via Radio-Kurzwelle aus. Ab sofort bietet der ORF, zusätzlich zum Ö1 Morgenjournal (6155 kHz, 7.00 Uhr MEZ, Mo-Sa), täglich auch das Ö1 Mittagsjournal (13730 kHz, 12.00 Uhr MEZ, Mo-Sa,) und das Ö1 Abendjournal (5940 kHz, 18.00 Uhr MEZ, Mo-Fr und So) via Kurzwelle an. ORF-Radiodirektorin Ingrid Thurnher: Mit diesem zusätzlichen Service können die Ö1-Radio-Journale von deutschsprachigen Hörerinnen und Hörern in ganz Europa, also auch in der Ukraine, einfach und niederschwellig empfangen werden! Via Kurzwelle stehen die Ö1-Radio-Journale auch dann noch zur Verfügung, wenn lokale Mobilfunknetze und sonstige mediale Infrastrukturen nicht mehr funktionieren. Gesendet wird vom Kurzwellensendezentrum im niederösterreichischen Moosbrunn, das von der ORF-Sendetechniktochter ORS betrieben wird.

Weiterhin wird um Empfangsberichte gebeten! Diese dienen dazu die Ausbreitung der Sendung überprüfen zu können dienen auch als Grundlage für einen Weiterbetrieb der Sendeanlage.

Vy 73 de Uwe, DF5AM


Ein Treffen in Lanzarote

Lothar (EA8DES) und Renate hatten sich von Las Palmas aufgemacht, mal auf der Nachbarinsel Lanzarote einen Kurzurlaub einzulegen. Das geht mit dem Flugzeug ja ohne Probleme, die Reise dauert im Flieger ca. 45 Minuten. Lothar hatte diesen Besuch der Insel recht frühzeitig bekannt gegeben, so konnten wir ein Treffen vereinbaren. Bei schönstem Sonnenschein, wenig Wind und erträglichen Temperaturen habe ich dann die beiden an ihrem schönen Ferienapartment abgeholt und nach einer kurzen "Rundfahrt" durch den Ort Playa Blanca ging es dann durch das Timanfaya Gebiet ab in Richtung unser Heimstätte. Dort angekommen wartete schon Kaffee und Kuchen, den meine XYL Ingrid (DL5OAD) zubereitet hatte. Aber erst einmal Platz nehmen....

Lothar Renate

Links: Renate, auf der Bank Lothar (EA8DES)

So haben wir dann einen wunderschönen Nachmittag verleben können. Lothar war besonders daran interessiert, zu erfahren, wie ein Netcontrol denn so seine Arbeit verrichtet... Nun, nichts leichter als das! Ich habe ihm erläutert, wie ich mich auf das Netz vorbereite, welche Tools ich dazu verwende, um die Wetterinformationen im Netz "zum Besten" geben zu können, aber auch vorbereitet zu sein, kommen "individuelle" Wünsche. Zum Schluß dann noch ein paar "Helferlein" für meinen Browser, die ich mir selbst erstellt habe (QSO-DB, QTH-Locator Rechner...), erklärt. Ich darf wohl sagen, Lothar, immerhin passionierter Segler und langjähriger Funkamateur, war schon ein wenig beeindruckt. Wie kommt nun das ganze "in die Luft" war die nächste Frage. Unserer kleinen Anlage aus TRX IC 7300 und ein paar Dipolen auf dem Haus traut man sowas mit der bekannten Reichweite und Qualität auch berechtigter Weise nicht wirklich zu. Aber auch hier verbirgt sich ja kein Geheimnis dahinter. Die Remoteanbindung zur Klubstation DK0MC geöffnet und eine kleine Vorführung, wie man so einen TRX bedient, da war auch die Frage erschöpfend beantwortet. Als wir dann wieder bei den Damen erschienen, hatten diese uns nicht vermisst, so wie sie im Gespräch vertieft waren.

Noch reichlich geschwätzt, dann wurde es auch bald Zeit, sich zu verabschieden. Aber vorher noch ein Bierchen, natürlich nicht für den Fahrer, und schon ging es Richtung Playa Blanca!

Ich glaube auch im Namen von Lothar und Renate zu sprechen, es war ein sehr schöner Nachmittag, wir hatten unsere Freude, die Zeit ist wie im Fluge vergangen. Mit einer Einladung an uns, die beiden doch mal in Las Palmas zu besuchen haben wir uns dann verabschiedet.

Vy 73 de Uwe (DF5AM)

 

 

Browserinformation

Es erreichen uns immer mal wieder Hinweise, das im Browser die Netcontrol Liste, der Livestream usw. nicht angezeigt werden. So möchte ich hier eine erste "Abhilfe" beschreiben, die von Uwe (DD1HUR) eruiert wurde.


Das oben beschriebene Phänomen tritt wohl bei dem Browser Firefox auf, nachdem dieser mit einem Update versorgt worden ist. Folgende Vorgehensweise sollte Abhilfe schaffen:

  • In der Adresszeile (wo die URL steht) gibt es links von dem URL Eintragung ein symbolisches „Vorhängeschloß“ – auf dieses Schloß klicken.
  • Es öffnet sich ein Fenster mit „Websiteinformationen für intermar-ev.org“. In der Zeile darunter (neben dem dortigen „Vorhängeschloß“ ) wo steht „Verbindung sicher“ gibt es rechts einen kleinen Pfeil, auf den bitte klicken.
  • Auf der dann erscheinenden Seite gibt es unten eine graue „Taste“ mit dem Inhalt „Schutz momentan deaktivieren“ – diese anklicken – Dann sollten sich die Inhalte wieder zeigen.


Ev. noch eine kurze Erklärung. Unter http://www.intermar-ev.org werden alle Webseiteninhalte korrekt angezeigt, unter https://www.intermar-ev.org stehen sie im Moment nicht zur Verfügung. Wir arbeiten daran, bitten aber um Geduld!

Vy 73 de Uwe, DF5AM

 

 

 

Unverschämt gut...

Unseren 1. Vorsitzenden von INTERMAR, Hans-Uwe Reckefuß (DD1HUR) erreichte vor ein paar Tagen eine Nachricht von Susanne Huber-Curphey (N1QFE). Susanne ist in der Blauwasser Szene "mehr als bekannt",sie hat mit ihrer Yacht „Nehaj“ die Welt mehrfach „einhand“ umsegelt. Susanne ist auch INTERMAR verbunden, ich persönlich habe schon ein paar QSO's mit ihr führen dürfen und ihre nette und freundliche Art kennen gelernt. So ist es uns eine Ehre, dass sie uns die Genehmigung zur Veröffentlichung des folgenden Textes erteilt hat, den ich als Webadmin mit einem Copyright von Susanne versehen habe. Wir danken Susanne ausdrücklich für diese Genehmigung und sind uns sicher, es wird nicht der letzte Artikel sein, den wir veröffentlichen dürfen. Nun aber viel Spass beim Lesen!

Vy 73 de Uwe (DF5AM)

Terceira Island/Azoren, 05.09.2021

Seit dem Start in Bremerhaven war das Wetter unverschämt gut. Von der Weser bis weit hinaus in die Biskaya segelten wir mit ausgebaumter Fock, also mit Wind von achtern, perfekt.

Am zehnten Tag auf See schrieb ich diese Zeilen:
„Schiffe habe ich schon seit vier Tagen nicht mehr gesehen, auch nicht im Radius von 24 Seemeilen auf dem AIS Bildschirm. Beim Blick nach achtern sehe ich Schwell von gut zwei Metern Höhe heran laufen, der sich in der Biskaya in dieser 'völlig falschen' Windrichtung aufgebaut hat. Jeder Wellenhügel hebt das Boot an bis ich den weiten, klaren und wunderbar leeren Horizont sehe. Dann rollt das flache Tal unter uns durch und mein Blickfeld reicht nur noch bis zum nächsten Wellenkamm. Man möchte meinen wir sind im Passatwind, aber dafür sind wir lockere zwanzig Breitengrade zu weit im Norden! Derweil segelt Nehaj ihre Bahn in Richtung Südwesten noch immer fast auf Vorwindkurs. Mit jedem Tag wird es etwas wärmer. Wir sind jetzt etwa auf der Breite von Cap Finisterre in Nordspanien und selbst im Nordatlantik ist das Wasser nun 21.6º C warm.“

„Bordalltag stellt sich ein, ich koche wieder Mahlzeiten und finde meinen See-Rhythmus. Nach tagelang grau-bedecktem Himmel und Regen werden an diesem klaren Tag nicht nur die Batterien voll geladen, sondern um mich ist wieder das vertraute Blau des offenen Ozeans. Diese Weite und seine pelagische Freiheit erscheint schier endlos, es ist Blauwasser vom Feinsten. Ich schwöre, heute habe ich seit sehr langer Zeit wieder den 'happy hum' von Nehaj gehört. Das ist ihr eigenartiges glückliches Summen. Dabei kann ich nicht sagen ob es aus dem Rigg, vom Kiel oder Ruder kommt. Manchmal ist einfach da und das ist gut so.“

Das Azorenhoch verbringt seinen Sommerurlaub in Schottland, was der Grund für diese ungewöhnliche Wetterlage ist. Dort hockt es mit seinen 1.040 Hektopascal auf der Stelle und faulenzt. Derweil bildeten sich kleine Tiefs südlich von uns und brachten lokalen Turbo. Das erste Tief bei meiner Abfahrt gab Deutschland und der Nordsee graues Regenwetter in, aber diesen Preis zahlte ich für günstigen Wind sehr gerne.

Natürlich war die Strecke bis zum Englischen Kanal trotzdem anstrengend. Alleine an Bord gibt es im steten Strom der vielen Schiffe, der Küstennähe und den vielen Fahrwassertonnen keine Ruhe. Unweit daneben sind die Offshore-Felder riesiger Windturbinen und Ölplattformen. Am Ende blieb ich nicht im Abseits wie geplant sondern reihte mich in die Autobahn der Dickschiffe ein, schön am rechten Rand. Das neue AIS-Gerät warnte mich verlässlich wenn es beim Überholen eng wurde und in den Pausen dazwischen ratterte die neue Eieruhr im Viertelstunden-Rhythmus. Das gute an solch belebten Schifffahrtslinien ist dass jeder sehr aufmerksam ist, auch ich.

Das zweite Tief lag nur etwa eine Tagesstrecke voraus. Es zog entlang des 40sten Breitengrades langsam nach Osten und brachte uns auf seiner Nordseite genau den richtigen Wind. Bald darauf warnte mich Uwe von 'Intermar', DD1HUR, via Amateurfunk vor mehreren tropischen Stürmen. Uwe und ich kennen uns recht gut und auch diesmal schrieb er mir alle Details in umfassenden, persönlichen Emails. September ist der aktivste Monat der Wirbelstürme im Nordatlantik und es brodelte rundum und nicht allzu weit entfernt. Reste vom tropischen Sturm 'Julian' hatten es sich über den Azoren gemütlich gemacht und der neu benannte Hurrikan 'Larry' könnte von den Kapverden durchaus in meine Richtung ziehen. Keine Ahnung was aus 'TS Kate' wurde. Selbst im Osten des Nordatlantik bringt das Segeln um diese Jahreszeit also einige Adrenalin-Attacken.

Beide verschonten mich. 'Larry' blieb auf seiner ordentlichen Route nach Westen und macht momentan als 'Major Hurricane' mit über 100 Knoten Windgeschwindigkeit die Bahamas und Bermuda nervös. 'Mein Julian' löste sich langsam auf und saugte mir dabei den günstigen Wind weg. Ich lachte mich selbst aus, denn meine Berechnung der Ankunft auf den Azoren wurden völlig unsinnig. So torkelten wir bei geborgenen Segeln herum und warteten auf Wind, während sich Uwe um mich sorgte. Eines der wenigen Schiffe in der Nähe fragte sogar an ob hier all klar sei, wie nett. Diese verbleibenden 200 Seemeilen hätte ich beim vorhandenen Diesel an Bord locker motoren können, aber irgendwie wäre dadurch meine neu gewonnene Freiheit auf dem Ozean verdorben worden. Außerdem wollte ich nicht Hundert Liter Diesel in dieses wunderbare, weite Blau blasen.

Fast war ich erleichtert nach all dem 'unverschämt guten Ostwind' auf den Gribfiles endlich wieder ein 'normales Tiefdruckgebiet' auf seiner üblichen Route zu sehen. Es würde knapp nördlich vorbei marschieren. Mir brachte es zuerst ordentlichen Gegenwind, dann nachts um Zwei eine sehr aktive Kaltfront und schließlich die erwartete Winddrehung auf NW. Nach dem Windsprung konnten wir bei tief gerefften Segeln gerade so den Kurs wieder anliegen, während Nehaj in den Seegang der alten Windrichtung polterte. Ab und zu tauchte sie die Nase tief ein und das Wasser schoss übers gesamte Deck nach achtern. In so einer Situation ist es sehr beruhigend ein solides Rigg zu haben. Erst vor einem Jahr hatte ich jeden einzelnen 'Sta-Lock' Terminal vom komplett erneuerten Draht selbst angefertigt und ich habe großes Vertrauen in den Rigger in Sneek.

Ich blieb auch völlig ruhig als ich eigenartiges Plätschern hörte, weiß ich doch dass Nehaj wirklich wasserdicht ist. Beim zweiten Mal sah ich aber nach und war sofort stinksauer auf mich selbst. Da habe ich diese wunderbaren und ultimativ wasserdichten Decksluken, hatte aber vergessen die M12 Gewindeschrauben ordentlich fest zu drehen. So plätscherten einige Tassen Seewasser auf die vordere Koje und über den Tisch im Salon. So sehr ich das Salzwasser auch liebe, in meiner Kajüte und in der Bilge hat es nichts zu suchen! Dann barg ich das Stagsegel um etwas langsamer zu werden, man will das Schicksal ja nicht unnötig herausfordern.

Am Samstag Mittag, exakt zwei Wochen nach Verlassen der Schleuse in Bremerhaven, sah ich die Insel Terceira im Abstand von dreißig Seemeilen am Horizont voraus. Die Rückseite des Tiefs brachte eine tolle Sichtweite und spritzige, flotte Seemeilen auf Halbwindkurs. Das dritte Reff blieb im Groß, aber das Stagsegeln schob auf den letzten Meilen bis zum Hafen Praia da Vittoria wieder kräftig mit.

Alle Systeme auf Nehaj sind ohne Mängel und es gibt keine neue Arbeitsliste. Den eigenartig aggressiven Orcas vor der Spanisch-Portugisischen Küste haben wir mit diesem Umweg in den Westen ein Schnippchen geschlagen, aber bei den Dellen im Rumpf und dem Waschbett zwischen den Spanten unter der Wasserlinie an Steuerbord hätten sich die Orcas vielleicht verschüchtert verdrückt, wer weiß. Nehaj kann die 'battle scars' ihrer Strandung mit Stolz zeigen. Statisch ist sie stärker als zuvor und hat bei diesem Hüpfer in den Süden ihre neue Seefestigkeit bewiesen. Gut gemacht Nehaj und Miss Aries!

Mit lieben Grüßen von den schönen grünen Atlantikinseln, Susanne

© Susanne Huber-Curphey